- Charles Robert Darwin -

Charles Robert Darwin (* 12. Februar 1809 in Shrewsbury; † 19. April 1882 in Downe) war britischer Naturforscher. Er studierte in Edinburgh und Cambridge Medizin und Theologie, brachte aber seit seiner Kindheit große Begeisterung für Natur und Naturwissenschaften und für Vorlesungen in Botanik und Geologie auf; zudem sammelte er mit Leidenschaft Insekten. Er entschloss sich, an einer Expedition des Vermessungsschiffes ‚Beagle’ teilzunehmen, die im Dezember 1831 begann und erst 1836 endete. Die Reise führte ihn um die halbe Welt, doch war Südamerika der Schwerpunkt der Fahrt der Beagle. Darwins Beobachtungen und Erlebnisse dieser Reise prägten ihn nachdrücklich und beeinflussten seine späteren Werke wesentlich. In den Jahren nach der Rückkehr verfasste Darwin etliche Schriften, darunter einen Reisebericht (1839), geologische Beobachtungen mit der Beschreibung der Entstehung von Korallenriffen (1842–46) und eine umfassende Monographie über die Rakenfußkrebse (1852–54). Bereits durch diese Werke hatte sich Darwin einen hervorragenden Ruf als Geologe, Zoologe und Taxonom gemacht.

Hin zur Evolutionstheorie

24 Jahre vergingen von Darwins Rückkehr nach England (1836) bis zur Veröffentlichung seines berühmtesten Werkes ‚On the origin of species’ (1859). In dieser Zeit trug er zahlreiche Indizien und Beobachtungen zusammen, zögerte aber lange, seine Erkenntnisse zu veröffentlichen. Bereits 1842 und 1844 verfasste Darwin kurze Abrisse seiner Theorie, die aber unveröffentlicht blieben. Ab 1856 arbeitete er an einem umfangreichen Manuskript mit dem Titel ‚Natural Selection’. 1858 wurde Darwin dann in eine Situation gebracht, in der er Farbe bekennen musste. Von dem jungen englischen Naturforscher Alfred R. Wallace wurde ihm ein Manuskript zur Begutachtung zugesandt, in dem dieser seine Beobachtungen und Ideen zur Evolution der Organismen skizzierte. Darwin musste fürchten, dass ihm nun ein anderer zuvorkam. Es wurde daher am 1.7.1858 eine Lesung durchgeführt, in der Auszüge aus den Schriften von Darwin und Wallace präsentiert worden – dieses Ereignis wurde von der Öffentlichkeit allerdings zunächst kaum wahrgenommen. Darwins Hauptwerk hingegen war eine Sensation – ‚On the Origin of Species’ (Die Entstehung der Arten) wurde im November 1859 veröffentlicht. Es veränderte die Sicht der Welt so grundlegend wie nur wenige andere Werke zuvor.

Evolutionstheorie

Von Lamarck und anderen Naturforschern des frühen 19. Jahrhunderts waren erstmals Theorien vorgeschlagen worden, denen zufolge die Entstehung der Arten durch allmählichen Wandel zu erklären ist. Es gelang diesen frühen Evolutionisten aber nicht, ihre Zeitgenossen zu überzeugen. Ihre Evolutionsideen galten weithin als "Phantasien im Reiche bloßer Möglichkeiten" (Bronn). Obwohl sich die überzeugungen durchgesetzt hatten, dass die Erde in ständigem Wandel begriffen ist und die biologischen Arten sich im Laufe der Erdgeschichte ablösen, sollten diese doch unveränderlich sein: Konstante Arten entstehen und sterben wieder aus, ohne dass sie auf den Wandel der Umwelt durch eigene Veränderungen reagieren können. Erst mit Darwin wurde auch diese letzte Rückzugsposition des statischen Schöpfungsglaubens unhaltbar. Mehr als jeder andere sorgte er dafür, dass die Vorstellung von der Veränderung der biologischen Arten zur allgemeinen Überzeugung wurde. Und er zeigte, dass es nicht nötig ist, von außen gesetzte Zwecke als Ursache für die Zweckmäßigkeit der Organismen anzunehmen. Indem er ungerichtete, zufällige Variationen mit dem blinden Mechanismus der natürlichen Auslese verband, machte er teleologische (und theologische) Erklärungen des Lebens überflüssig.